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Die Freiheit über den Wolken

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An diesem Tag berichteten die spanischen Medien von den starken Winden des Vortags. Helmuth hatte uns zuvor angerufen, und gemeint dass er nicht fliegen werde, weil die Winde zu stark wären. Meine Wetterauskunft konnte das nicht bestätigen und auch Helmuth sandte ein Email, dass er um 10 Uhr Ortszeit starten werde.

 

Auch wir waren schon früh auf den Socken und fuhren dann mit dem Bus zum Flughafen. Offensichtlich wollte keiner in Granada wegfliegen, der Bus war nämlich leer.

 

 

Am Flugplatz war der Papierkram bald erledigt und wir holten das Wetter ein. Der Wettermann verstand außer spanisch keine Fremdsprache und schien sich mit seiner Software auch nicht auszukennen. Also gingen wir ihm zur Hand und hielten alsbald die Windcharts für die unterschiedlichen Flugflächen in Händen. Die waren zwar nicht erbaulich aber auch nicht düster. Und sie stimmten natürlich in keinster Weise, wie es sich halt meist mit den Wetterprognosen so verhält. Aber sie dienten immerhin dazu, uns vor dem Start Mut zu machen.

 

Zur gleichen Zeit wie wir startete Helmuth bei Malaga und wählte eine Route nahe der Küste, die  hauptsächlich über das Meer führte.

 

 

Nach dem Start war beim Steigflug schon ein starker Nordwind zu spüren. Wir stiegen wie üblich bis über die Inversion auf über 2000 Meter und hatten gleich ruhigere Luft, aber auch einen Gegenwind von mehr als 50 Kmh. Eine kurze Überschlagsrechnung im Kopf ergab, dass wir so wohl 1 bis 2 Stunden länger brauchen, und mit ganz wenig übrigen Sprit ankommen würden. Also probierten wir es im Tiefparterre. Bei so 30 bis 50 Metern über dem Boden herrschte Windstille und wir konnten Meilen machen. Ein leichter Umweg um die Berge und durch ein Airforce Beschränkungsgebiet war notwendig. Aber so knapp über den Boden hat die Luftwaffe ja ohnehin nichts verloren. Da wär´s schon wahrscheinlicher mit einem Panzer zu kollidieren (kleiner Scherz des Autors).

 

 

 

 

 

 

Es war ein feine Sache, diese abwechslungsreiche und außergewöhnlich interessante Landschaft aus nächster Nähe zu geniesen. Bisher waren wir hauptsächlich hoch geflogen, um den Turbulenzen und der Thermik zu entgehen. Das war zwar bequem weil meist der Autopilot steuerte, aber man selbst war dann hauptsächlich Passagier. An diesem Tag kam der Autopilot nur wenige Minuten zum Einsatz.

 

 

 

Flugplatz Requena LERE

 

Bei Valencia bogen wir zur Küste ab und folgten der Küste bis Barcelona.

 

 

 

Delta an der Mündung des Ebro

 

 

Sabadell LELL

 

Barcelona musste wie üblich über den VFR Sektor im Westen über Sabadell umflogen werden. Zuletzt kam noch Girona, dann waren wir auf der Zielgeraden nach Ampuriabrava LEAP.

 

 

 

Endanflug auf die Piste 35 von Ampuriabrava

 

Helmuth war natürlich mit seinem Rennflieger schon eine Stunde vor uns am Platz und holte uns von der Maschine ab.

 

Nach durchschnittlich fast 3 Euro für den Liter AVGAS tat es gut wieder einmal billig zu tanken.

 

Wir checkten für wenig Geld im Hotel gleich gegenüber dem Flugplatz ein und beschlossen, am nächsten Morgen früh aufzustehen um trotz des zu erwarteten Starkwindes über Südfrankreich, unserer Heimat wieder möglichst nahe zu kommen.